Lebensmittel-Datierung: Was du wissen musst.
Lebensmittel-Datierung: Was du wissen musst.
Fast alle unsere Lebensmittel sind entweder mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) oder einem Verbrauchsdatum (VD) versehen. Einige müssen laut Gesetz nicht datiert werden.
Unterschiede MHD und VD – So lange kannst du Lebensmittel über das Datum hinaus sicher geniessen
Damit werden Produkte gekennzeichnet, die nur schwer verderben. Du kannst sie bei richtiger Lagerung bedenkenlos auch nach Ablauf des Datums essen, wenn deine Sinne (Auge, Nase, Mund) nicht dagegensprechen.
Anders als das Verbrauchsdatum macht das Mindesthaltbarkeitsdatum keine Aussage zur Lebensmittelsicherheit. Das Mindesthaltbarkeitsdatum macht nur eine Aussage über die Qualität eines Produktes: Bis zum aufgedruckten Datum wird sich die Qualität des Produktes – wie Farbe, Geruch oder Konsistenz – bei richtiger Lagerung garantiert nicht verändern. Mindestens bis zum Mindesthaltbarkeitsdatum schmeckt das Lebensmittel also wie frisch hergestellt. Es ist jedoch auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums bedenkenlos essbar – und du kannst dich dabei immer auf deine Sinne (Augen, Nase, Mund) verlassen.
Bei korrekter Lagerung können bestimmte Lebensmittel bis zu einem Jahr über das MHD hinaus bedenkenlos konsumiert werden, wie die ZHAW im Auftrag des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit wissenschaftlich erprobt hat, z. B.:
+360 Tage: Teigwaren, Reis, Tee, Kaffee etc.
+120 Tage: Fette, Öle, Müesli etc.
+90 Tage: Tiefkühlprodukte
+30 Tage: UHT-Milch, Hartkäse, Snacks etc.
+6 Tage: Rohe Eier, Kuchen und Kleingebäck
Du kannst dich dabei immer auf deine Sinne verlassen.
Damit werden aus mikrobiologischer Sicht leicht verderbliche Produkte gekennzeichnet (zum Beispiel Fleisch), die du nach Ablauf des Datums aufgrund der Lebensmittelsicherheit nicht mehr konsumieren solltest, weil darauf schädliche Mikroorganismen wachsen können, die du mit deinen Sinnen nicht wahrnehmen kannst. Das Verbrauchsdatum macht eine Aussage zur Lebensmittelsicherheit, denn bei diesen Produkten kannst du Veränderungen nicht immer mit deinen Sinnen feststellen. Das Wachstum von Salmonellen oder anderen unbemerkbaren Krankheitserregern sind Beispiele dafür. Produkte, die mit einem Verbrauchsdatum versehen sind, solltest du daher nach Ablauf dieses Datums nicht mehr konsumieren. Bis zum aufgedruckten Datum kannst du das Produkt jedoch problemlos einfrieren und so seine Lebensdauer um bis zu 90 Tage verlängern.
Auch abgepacktes Fleisch, Fisch und Reibkäse sowie Fertigprodukte, die mit «zu verbrauchen bis» angeschrieben sind, können bis zu 90 Tage länger konsumiert werden, wenn sie vor Ablauf des Datums eingefroren werden.
Und das sind generell sogar konservative Empfehlungen aus Sicht der Lebensmittelsicherheit!
Beim MHD kannst du dich auf deine Sinne verlassen – Sensorikampel
Das Produkt sieht gut aus, riecht gut und schmeckt gut. Augen, Nase und Mund sagen: Ja, du kannst das Produkt ohne Bedenken essen.
Du erkennst eine leichte Veränderung in Farbe, Geruch, Konsistenz oder Geschmack. Das Produkt ist zwar nicht mehr ganz so, wie es einst war. Um deine Gesundheit brauchst du dir jedoch keine Sorgen zu machen. Du kannst das Lebensmittel nach wie vor essen.
Augen, Nase und Mund sagen: Nein! Du nimmst starke, unangenehme Veränderungen in Farbe, Geruch, Konsistenz oder Geschmack wahr, dann lass die Finger vom Produkt.
Die Puls-Sendung zum Thema
Ein Punkt, der wesentlich zur Entstehung oder Verhinderung von Food Waste beiträgt, ist die Datierungsart unserer Lebensmittel. Dabei spielen sowohl die Wahl der Datierungsart (Mindesthaltbarkeitsdatum oder Verbrauchsdatum) als auch die Datierungsfrist eine wichtige Rolle. Mehr dazu unter Gesetz & Wissenschaft.
Das Schweizer Fernsehen hat am 28.2.2022 eine ganze Sendung des Gesundheitsmagazins Puls dem Thema gewidmet.