5 Schritte
5 Schritte – Aus Liebe zum Essen
So vermeidest du Food Waste in deinem Haushalt.
1. Kaufe clever ein
Kaufe nur so viel ein, wie du rechtzeitig verwerten kannst. Plane darum deinen Einkauf und überlege spätestens vor dem Griff ins Regal, ob du ein Produkt wirklich brauchst. Eine Liste oder eine Einkaufs-App erleichtern dir und deinen Mitbewohner:innen das Leben.
- Wirf einen Blick in den Kühl- und den Küchenschrank, bevor du einkaufen gehst, um zu sehen, was noch da ist.
- Kaufe am besten mit Einkaufsliste ein. Oder noch schneller: Mach ein Foto des offenen Kühlschranks oder nutze eine Einkaufs-App. Führst du deinen Haushalt mit anderen zusammen, vermeidest du so Doppeleinkäufe.
- Lange bei Aktionen nur zu, wenn du sie auch wirklich brauchst. Weniger ist oft mehr.
- Welches Einkaufsverhalten passt zu dir? Machst du einen Grosseinkauf pro Woche und kannst das Gekaufte rechtzeitig essen oder ist es für dich einfacher, kurzfristig zu planen und mehrere kleine Einkäufe zu machen?
- Kaufe überschaubare Mengen – insbesondere bei leicht verderblicher Ware – und lege nur kleine Vorräte an. So behältst du den Überblick und geniesst frischere Lebensmittel.
- Kaufe nicht hungrig ein: Ein knurrender Magen verleitet dich dazu, mehr zu kaufen, als du brauchst.
- Kaufe wenn immer möglich lokal und saisonal ein.
- Unterstütze Märkte, Hofläden und Läden, die auch «krummes» Gemüse und Brot von gestern verkaufen oder Produkte anbieten, welche das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben.
- Lass den Einkauf hin und wieder bewusst aus und widme dich stattdessen der Resteverwertung und dem Aufessen deiner Vorräte.
2. Lagere Lebensmittel optimal
Richtig aufbewahrt bleiben deine Lebensmittel länger geniessbar: Beachte die Lagerhinweise auf der Verpackung und bewahre leicht verderbliche Lebensmittel gut gekühlt auf. Halte Kühl- und Küchenschrank ordentlich und sauber. So behältst du die Übersicht und schützt die Lebensmittel vor dem Verderb.
- Stelle die Temperatur des Kühlschranks auf 5° C ein – bei wärmeren Temperaturen wird das Wachstum schädlicher Mikroorganismen begünstigt und Lebensmittel verderben schneller.
- Räume die Lebensmittel an der richtigen Stelle im Kühlschrank ein:
- Kühlschranktür: Getränke, offene Milch, Saucen, Butter, Eingemachtes und Tuben
- Gemüseschublade: Früchte und Gemüse, die es kühl mögen.
- Unterstes Fach (kälteste Zone): Leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Wurstwaren, Patisserie, Fertigprodukte und zubereitete Speisen
- Mittleres Fach: Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Rahm und Käse. Eier, pflanzliche Milchalternativen, Tofu etc.
- Oberstes Fach (wärmste Zone): Konfitüre, Eingemachtes, Käse und Lebensmittel, die bald gegessen werden
- First In – First Out: Achte im Kühl- und Küchenschrank darauf, dass Neues hinten und Altes vorne steht.
- Markiere Lebensmittel, die schnell aufgebraucht werden müssen; zum Beispiel mit einem Post-it.
- Fülle offene Trockenprodukte in dichte Gefässe um und beschrifte das Gefäss zur Orientierung mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum oder verschliesse die Originalverpackung mit guten Verschlüssen. So schützt du deine Vorräte vor Feuchtigkeit und Schädlingen.
- Mache deine Lebensmittel durch Einfrieren oder Einmachen haltbar. Wie das geht, kannst du zum Beispiel bei uns lernen.
- Trage zu importierten Lebensmitteln, zu tierischen Produkten und zu Fertigprodukten besonders Sorge: In ihnen stecken mehr Ressourcen und eine Verschwendung belastet die Umwelt stärker.
3. Deute die Haltbarkeitsdaten richtig
Lebensmittel können meistens länger genossen werden, als auf der Verpackung steht. Verlass dich statt auf das Mindesthaltbarkeitsdatum («mindestens haltbar bis») auf deine Sinne: Sieht das Lebensmittel nach dem Datum gut aus und riecht es angenehm, so kannst du probieren, ob es noch gut schmeckt. Lebensmittel mit Verbrauchsdatum («zu verbrauchen bis») solltest du bis zum aufgedruckten Datum essen oder einfrieren.
- Alle Produkte, die nur schwer verderben, werden mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD, «mindestens haltbar bis») gekennzeichnet. Bei richtiger Lagerung kannst du sie bedenkenlos auch nach Ablauf des Datums essen, solange sie gut aussehen, riechen und schmecken.
- Auf Produkten, die leicht verderben, steht ein Verbrauchsdatum (VD, «zu verbrauchen bis»). Nach Ablauf des Datums solltest du diese Lebensmittel nicht mehr essen, weil darauf schädliche Mikroorganismen wachsen können, die du mit deinen Sinnen nicht wahrnehmen kannst. Bis zum aufgedruckten Datum kannst du das Produkt jedoch problemlos einfrieren und so seine Lebensdauer um bis zu 90 Tage verlängern.
- Mirko Buri erklärt dir, wie das Einfrieren und Aufwärmen von Lebensmitteln gelingt:
- Du bist unsicher, ob deine Vorräte noch gut sind? Auf unserer Seite Haltbarkeit: Vertrau auf deine Sinne findest du eine Suchfunktion, die dir Tipps zu allen wichtigen Lebensmitteln gibt. Ausserdem erfährst du dort alles zur Haltbarkeit und über den sicheren Genuss von Lebensmitteln über das aufgedruckte Datum hinaus.
4. Koche kreativ und verwerte alles
Für einen restenlosen Genuss: Wäge oder messe beim Kochen optimale Portionen ab. Nutze Lebensmittel vom Strunk bis zum Blatt und von «nose to tail». Lass bei der Verwertung von Vorräten und Resten deiner Kreativität freien Lauf oder suche nach passenden Rezepten.
- Kochbuch, Waage und Messbecher statt Augenmass: Koche nur so viel, wie du tatsächlich brauchst.
- Halte beim Kochen Arbeitsfläche und Geräte sauber und stelle gekühlte Zutaten nach Verwendung sofort wieder in den Kühlschrank. Verwende zum Abmessen sauberes Besteck. So bleiben deine Lebensmittel und allfällige Resten optimal haltbar.
- Fülle Resten — auch kleine — in dichte Gefässe um und stelle sie rasch in den Kühlschrank. Iss sie möglichst bald oder friere sie ein. Transparente Gefässe erleichtern dir den Überblick! Lasse warme Speisen nach dem Abfüllen leicht abkühlen, bevor du sie in den Kühlschrank stellst. So sparst du Energie und die anderen Lebensmittel im Kühlschrank wärmen sich nicht auf.
- Kombiniere deine Reste und Vorräte kreativ zu einem neuen Gericht. Lasse dich dazu im Internet oder in unserem Buch «Restenlos glücklich» inspirieren. Fehlt dir eine Zutat für ein Rezept, so kannst du diese meist durch eine andere ersetzen oder weglassen. Auch hier findest du Verwendungstipps für Lebensmittel.
- Verwende so viel wie möglich von einem Lebensmittel: Lass die Rüeblischale wenn möglich dran, verwende den Broccoli samt Strunk und iss vom Lauch auch das Grüne. Welkes Gemüse kannst du in einer Suppe oder Sauce verstecken oder es wiederbeleben, wenn du es ins Wasser legst. Gib auch weniger bekannten Fleischstücken und Innereien eine Chance als Sonntagsbraten. Unter den Stichworten «nose to tail» und «leaf to root» findest du Inspiration im Internet.
- Wenn es bei aller Vorsicht doch mal Food Waste gibt, dann entsorge ihn optimal: Unvermeidbare Rüstabfälle fütterst du, wenn möglich, deinem Haustier oder kompostierst sie. Verdorbene gekochte Speisen gehören am besten in die Biogasanlage. Informiere dich bei deiner Wohngemeinde, welche Entsorgungsmöglichkeiten es für Bioabfälle gibt und was du wo zuführen darfst. Gib keine Essensreste in den Abfall oder die Kanalisation.
5. Teile die Freude am Essen
Lade Freund:innen und Familie ein und teile deine Foodsave-Gerichte und -Rezepte mit ihnen. Werde Mitglied von foodwaste.ch, tausche mit Gleichgesinnten Ideen aus oder engagiere dich bei einer der vielen Foodsave-Initiativen. — weil du dein Essen liebst!
Teile deine Liebe zum Essen mit Menschen um dich herum. Denn wer Lebensmittel liebt und wertschätzt, wie viele Ressourcen für deren Herstellung notwendig sind, trägt Sorge dazu. Lass dir im Restaurant Resten einpacken und motiviere andere, es dir gleichzutun. Lade deine Liebsten zum leckeren Resten-Essen ein und teile deine Ideen und Rezepte mit ihnen oder fordere sie zum Kochwettbewerb mit Resten und Vorräten heraus. Organisiere für dein Team einen Null-Resten-Kochkurs, einen Workshop oder ein Referat. Vernetze dich an einem Foodsave-Bankett mit Gleichgesinnten. Unterstütze an deinem Wohnort eine der zahlreichen Foodsave-Initiativen, die sich gegen die Verschwendung von Lebensmitteln einsetzen. In unserer Rubrik «Lokale Initiativen» wirst du bestimmt fündig.
Werde Mitglied bei foodwaste.ch und sorge mit deinem Beitrag dafür, dass wir uns mit unserer Arbeit gegen die Lebensmittelverschwendung einsetzen können.